Sonntag, 12. Juli 2020

Laktoseintoleranz - die Testmöglichkeiten

Vorbemerkungen

Eine Laktoseintoleranz tritt nie über Nacht auf und oft dauert es Monate oder sogar Jahre, bis man ihr auf die Spur kommt. Sei es dann ein Arzt oder der eigene Wunsch nach Gewissheit: Bei vielen Betroffenen läuft es irgendwann auf einen Test hinaus. An dieser Stelle gibt es nun häufig Verwirrung, da es eben nicht nur eine Möglichkeit zur Testung gibt. Ärzte weichen oftmals in ihren Empfehlungen voneinander ab und machen ihre Patienten so nur noch unsicherer. Wir wollen also hier einmal die verschiedenen Testmöglichkeiten ein wenig näher erklären und auch die Vorzüge und Nachteile aus unserer (durchaus subjektiven) Sicht herausstellen. Des Weiteren könnt ihr hier hoffentlich Infos kriegen, die Euch auch schon vor dem Arztbesuch bezüglich dieser Tests helfen. Leider machen nämlich nicht alle Arztpraxen diese Tests fehlerlos. Somit gilt: Wer weiß, worum es geht, kann besser mitdenken.

Grundsätzlich ist es aber bei Wunsch, einen Test durchzuführen, immer sinnvoll, diesen von einem Arzt vornehmen zu lassen, da die Grundvoraussetzungen unbedingt stimmen müssen. Es ist außerdem natürlich eine Kostenfrage, da die gängigen Tests bei Verdacht auf Laktoseintoleranz von der Krankenkasse übernommen werden. Einige Hausärzte nehmen selbst Tests vor, sind aber doch mit der korrekten Durchführung etwas „überfordert“. Klare erste Empfehlung sind daher gastroenterologische Praxen, auch wenn die Terminlage dort oft angespannter ist. Nie zu verwechseln sind an dieser Stelle bitte Tests auf Laktoseintoleranz (um diese geht es hier!) mit Tests auf eine Milcheiweißallergie (um diese geht es hier nicht!).

Folgende Tests beschreiben wir nachfolgend:

H2-Atemtest // Blutzuckermessung ("Laktose-Toleranz-Test")
Gentest // Test durch Verzicht / Expositionstest
Biopsie // Online-Labore // Bioresonanz

 

H2-Atemtest

  • Pro: - generell immer noch das sicherste Ergebnis
  • Contra: - bei Vorliegen einer Laktoseintoleranz leider der unangenehmste Test

Wieso kann man über Wasserstoff (H2) in der Atemluft Rückschlüsse auf eine Laktoseintoleranz ziehen? Das ist relativ einfach, wenn man sich den Ablauf im Körper einmal vor Augen geführt hat. In einem „normalen“ Darm (aus heutiger Sicht - denn die Laktaseproduktion ist etwas antrainiertes über viele Jahrhunderte) wird der Milchzucker durch das Enzym Laktase gespalten und so verstoffwechselt. Fehlt einem Menschen aber dieses Enzym, so kann der Darm diesen bestimmten Zucker nicht oder nur geringfügig aufnehmen. An dieser Stelle werden dann Bakterien aktiv, die durch eine andere Art Verdauungsprozess Wasserstoff produzieren. Dieser gelangt so aus dem Darm wieder ins Blut und damit dann in die Atemluft des Menschen. Der H2 (Wasserstoff) - Atemtest nimmt etwas Zeit in Anspruch und wird folgendermaßen durchgeführt:

Zuerst wird die ausgeatmete Luft in nüchternem Zustand getestet. Man pustet kräftig in ein Gerät und dieses zeigt den Wasserstoffwert in der Atemluft an. Im Idealfall liegt dieser Nüchternwert (auch Basalwert) bei 0-5 ppm („parts per million“), 10 sollte er nicht übersteigen. Der/die Getestete erhält dann in Wasser aufgelösten reinen Milchzucker zum trinken. Nun heißt es warten. In Abständen von 15-30 Minuten (je nach Praxis) wird wieder „gepustet“ und die Werte werden beobachtet. Übersteigt der neue Wert innerhalb der nächsten 2-3 Stunden den Nüchternwert um mehr als 20 ppm, so geht man von einer Laktoseintoleranz aus. Die Werte können sich übrigens auf einer sehr hohen Skala bewegen. Es ist aber relativ „egal“, ob der erhöhte Wert dann bei 40 oder 200 liegt. Man sollte an diesen konkreten Zahlen daher eher nicht so viel festmachen wie an den Symptomen, die dazu ebenfalls auftreten.

Was viele Betroffene aber eher beschäftigt, sind die Fragen zu „wie schlimm wird das?“, „wie sicher ist das Ergebnis?“ und „warum soll ich mir das überhaupt antun?“ Alles an diesen Fragen ist natürlich sehr abhängig von vielen persönlichen Faktoren, daher sind sie nicht hundertprozentig zu beantworten. Aber: Die Testergebnisse beim Atemtest sind nach wie vor die sichersten Ergebnisse „auf dem Markt“. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (siehe weiter unten), sind sie bei korrekter Durchführung sehr aussagekräftig. Anders ausgedrückt: Die Testergebnisse sind immer so gut wie die Durchführung des Tests. Der Tag des Atemtests wird vermutlich bei niemandem der schönste Tag des Lebens sein, aber bisher hat ihn (nehmen wir doch mal an) jeder Patient überlebt. Wie stark die Auswirkungen sind, hängt von der körperlichen und persönlichen Verfassung am Testtag ab und oft auch davon, wie lange man schon mit der vermeintlichen Intoleranz abgewartet hat oder ob man sehr schnell dahinter kommt. So gibt es Betroffene, die nur leichte Bauchschmerzen und/oder Übelkeit verspüren, aber natürlich auch jene, die den Test nach 2 Stunden abbrechen müssen/können weil die Symptome so deutlich sind, dass keine Frage offen bleibt. Die Werte des Tests sind übrigens auch genau wegen dieser ständig wechselnden körperlichen Befindlichkeit nicht zwingend Aussage darüber, wie stark die Intoleranz ist.

Und weshalb man sich das dann überhaupt zumutet? Nun, auch dazu gibt es natürlich verschiedene Antworten. In der überwiegenden Zahl der Fälle ist es aber einfach die Gewissheit, die man hinterher hat. Manchmal auch nur, um den nicht betroffenen Mitmenschen zu „beweisen“, dass man sich das nicht einredet oder nur „mit der Mode geht“. Und so ist sich auch die Mehrheit der Betroffenen doch einig, dass der Atemtest keine Freude, die Gewissheit hinterher es aber sicher wert war. Wichtig zu wissen, wenn man diesen Test für sich gewählt hat:

  • Unbedingt die Vorgaben zur Testvorbereitung beachten und einhalten!
    "Ab morgens nüchtern" reicht in den meisten Fällen nicht aus, um einen guten Ausgangswert zu erhalten. Erhält man keine Infos zur Vorbereitung, sollte man nachfragen oder sich im Internet Infos anderer Praxen suchen…bzw. vielleicht überlegen, ob die gewählte Praxis wirklich gut aufgestellt ist, was diese Tests betrifft.
  • Liegt der Nüchternwert über 15 ppm (eigentlich 10, aber manche Ärzte spielen da nicht mit), sollte man eigenständig den Test abbrechen bzw. wissen, dass das Praxispersonal es in diesem Fall zwingend selbst tun sollte. Lieber noch einmal die Vorbereitung in Kauf nehmen (und dann ggf noch genauer beachten) als unnötig die Laktose zu sich zu nehmen, um dann ein nicht aussagekräftiges Testergebnis zu haben.
  • Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, sich für den Rest des Tages vorsichtshalber nichts vorzunehmen bzw. sich krankschreiben zu lassen. Ist man sich schon vorab sehr sicher, dass der Test anschlagen wird und kennt die Symptome persönlich als recht stark, dann bietet es sich an, zusätzlich zur Wärmflasche einen Tee (bewährt haben sich Fenchel oder Fenchel-Anis-Kümmel) und ggf. auch Medikamente zuhause zu haben. In diesem Fall empfehlen sich Mittel gegen die Krämpfe wie z.B. Lefax intens oder Buscopan. Abzuraten ist generell von Medikamenten, die Durchfall stoppen! Die Laktose sollte den Körper so schnell wie möglich wieder verlassen. Und weil auch schon mal dazu geraten wurde - nein, Laktasepräparate nachträglich einzunehmen ist absolut nicht wirksam.
     
  • Es gibt einige wenige Gründe, die diesen Test unmöglich machen bzw. immer so weit verfälschen können, dass er unsinnig ist. Diese sind: Antibiotikaeinnahme oder Darmspiegelung in den 4 Wochen vor dem Test; chronische Darmerkrankungen; zu jung (mehr zu Kindern weiter unten). In diesen Fällen unbedingt mit dem Arzt vorab darüber sprechen.
     
  • Frauen sollten bedenken, dass sie bei Einnahme der Antibabypille eventuell durch Einnahme zur „falschen“ Zeit und Durchfall als Folge für den folgenden Zeitraum nicht ausreichend geschützt sind.
Ausnahmen zum normalen Ablauf / falsche Ergebnisse: 

a) "Non-Responder"

Dieses ist eine seltene aber mögliche Ausnahme beim Atemtest, denn geschätzte 10% der Bevölkerung sind sogenannte "Non-Responder". Dies bedeutet, dass diese Personen entstehenden Wasserstoff im Darm sofort wieder durch nochmal andere Bakterien abbauen. Es würde also das Ergebnis insofern verfälschen, dass sie ein falsch-negatives Testergebnis haben, obwohl eventuell doch eine Laktoseintoleranz vorliegt. Daran sollte man insbesondere dann denken, wenn die Atemluft keine Erhöhung des Wasserstoffs anzeigt, die Symptome während des bzw. nach dem Test aber sehr deutlich dafür sprechen. Man sollte also den Arzt unbedingt auch wissen lassen, wie es einem bezüglich der Symptome ergangen ist. Das Optimum eines Atemtests wäre momentan übrigens die gleichzeitige Messung des Methanwerts in der Atemluft. So könnte man nämlich erkennen, dass der Patient reagiert, obwohl er non-responder bezüglich des Wasserstoffs ist. Leider haben die meisten Ärzte diese Möglichkeit noch nicht, weil sie die Geräte nicht haben oder es ihnen zu viel Aufwand ist. Hat man aber die Chance auf diesen „Doppeltest“, sollte man sie unbedingt nutzen.

b) Bakterielle Fehlbesiedelung 

Ein falsch-positives Ergebnis kann es geben, wenn eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms vorliegt. In diesem Fall hat der Patient zu viele und „falsche“ Bakterien im Dünndarm, die zu einer Erhöhung des Wasserstoffgehalts in der Atemluft führen können, obwohl der Darm nicht wirklich auf die Laktose reagiert. Dieser Fall sollte in Betracht gezogen werden, wenn man bemerkt, dass trotz Verzicht auf Laktose nach dem Test weiterhin dauerhaft Beschwerden bestehen. Eine solche Fehlbesiedelung könnte dann übrigens auch mit einem Atemtest überprüft werden, hier wird nur Laktulose statt Laktose getrunken.

Blutzuckermessung / Laktose-Toleranz-Test

  • Pro: - eigentlich nur sinnvoll als Ergänzung zum Atemtest (also gleichzeitig)
  • Contra: - ältere Methode, unsicherer/störungsanfälliger im Vergleich zum Atemtest
Dieser Test nennt sich tatsächlich Laktose-Toleranz-Test und ist vom Ablauf her dem Atemtest sehr ähnlich. Vorbereitung und das Trinken einer Laktose-Testlösung werden auch hier angewendet. Der Unterschied besteht darin, dass statt Messung der Atemluft-Werte, hier der Blutzuckerwert (über Vene oder Fingerkuppe) gemessen wird. Wiederum findet dies einmal im nüchternen Zustand und dann in einem Zeitraum über 2-3 Stunden mehrfach durch Blutabnahme statt. Das Prinzip ist hier quasi das umgekehrte zur Atemluft. Steigt der Blutzuckerwert an, so ist eine Laktoseintoleranz unwahrscheinlich, da der Milchzucker im Darm verarbeitet wurde und somit der Blutzuckerspiegel steigt. Bleibt der Wert gleich, so findet keine Spaltung der Laktose statt und es kommt kein Zucker im Blutkreislauf an (sondern eben Wasserstoff). Es ist heute nicht mehr gängig, diesen Test als alleinstehenden Test durchzuführen. Sehr genaue Ärzte führen ihn zusätzlich (also gleichzeitig) zum Atemtest durch, um das Ergebnis zu untermauern oder aber die oben erwähnten Non-Responder trotzdem zu berücksichtigen. Sollte ein Arzt euch also ausschließlich mit diesem Test „abspeisen“ wollen, würde man eher davon abraten, da die Fehlerquote hier doch höher liegt als beim Atemtest. Dies gilt logischerweise insbesondere, wenn noch gewisse Anteile der Laktose verstoffwechselt werden können. Hat man dann doch noch einen leicht angestiegenen Blutzucker, ist man unsicher - kommt aber der Wasserstoff in der Atemluft (und Symptome natürlich) dazu, wäre die Intoleranz trotzdem bewiesen.

Gentest

  • Pro: - der einfachste Test
  • Contra: - für den aktuellen Ist-Zustand absolut nicht aussagekräftig
Gerne wird neuerdings ein Gentest angeboten und natürlich auch angenommen, weil er so simpel und bequem klingt. Keine Frage, das ist er auch. Es wird entweder über eine einmalige kleine Blutabnahme oder sogar nur über einen Abstrich (Speichelprobe) bestimmt, ob die genetische Veranlagung dazu vorhanden ist, dass man eine Laktoseintoleranz bekommen kann. Kurz übersetzt: es wird geprüft, ob das Laktase-Gen die Ausprägung hat, schwächer zu werden. Ist das Ergebnis negativ, so hat man natürlich schon ein sicheres Ergebnis - eine primäre Laktoseintoleranz wird einen nicht erwischen. Der Knackpunkt hier ist jedoch, dass ein Ergebnis leider nichts über das aktuelle Geschehen im Körper aussagen kann. Selbst bei einem negativen Ergebnis gibt es nämlich noch den Fall einer sekundären (erworbenen) Laktoseintoleranz. Man hat also genetisch nicht die Veranlagung, hat aber aktuell vielleicht trotzdem eine Laktoseintoleranz. Diese könnte man wieder loswerden, wenn man auf die Ernährung achtet - aber tut man das bei einem negativen Gentest? Problematisch. Ähnlich schwierig ist es, wenn das Ergebnis positiv ist. Geschätzte 75-80% der Weltbevölkerung würden bei einem Gentest ein positives Ergebnis haben (da sind wir wieder beim Stichwort „normal“). Das sagt eigentlich schon alles. Die genetische Veranlagung zur Hypolaktasie (Reduktion des Enzyms Laktase) ist viel weiter verbreitet als die dann wirklich ausgebrochene Laktoseintoleranz. Denn ein weitaus kleinerer Anteil hat so starke Beschwerden, dass er seine Essgewohnheiten umstellen müsste oder will. Somit ist eine genetische Prädisposition alleinstehend nie aussagekräftig für das Vorliegen einer akuten Intoleranz. (Online-) Labore werden den Test daher immer anpreisen - gute Ärzte eher nicht. Bitte beachten: Ausnahme ist hier die angeborene Alaktasie. Diese Form der genetischen Veränderung ist sehr selten, kommt aber vor und bedeutet, dass der Betroffene von Geburt an überhaupt keine Laktase produziert. Natürlich ist hier der absolute Verzicht auf Laktose jederzeit notwendig und ein Gentest auch sinnvoll. Dies wird aber meistens schon im Säuglings-/Kindesalter festgestellt.

Test durch Verzicht / Expositionstest

  • Pro: - schult das Bewusstsein bei Lebensmitteln; kein Arztbesuch notwendig
  • Contra: - eventuell langwieriger und nicht 100% belastbares Ergebnis
Die meisten Betroffenen, die nie einen Test beim Arzt vornehmen lassen, haben die Methode des Verzichts angewandt. Zumeist fängt es bei einer Unverträglichkeit ja auch so an, dass man irgendwann schlicht bemerkt, dass es einem nach Milch oder Sahne jedes Mal nicht gut geht. Dies kann man natürlich einfach etwas genauer beobachten und so eventuell relativ sicher deuten, an welchen Lebensmitteln es liegt, dass Beschwerden ausgelöst werden. Man beobachtet über einen längeren Zeitraum seine Essgewohnheiten und notiert im Idealfall die Auswirkungen in einem Ernährungstagebuch. Stellt man so fest, dass es wohl die Milchprodukte sind (aber Achtung, Laktose findet man natürlich auch in vielen anderen Produkten), kann man dann mit dem Verzicht beginnen und weiter beobachten. Allerdings werden die Grenzen dieser Methode dann erreicht, wenn es eben nicht „nur“ eine Unverträglichkeit ist, die einen quält. Oder auch dann, wenn der Darm über lange Zeit so belastet wurde, dass er in den ersten Wochen quasi immer reagiert und man so nicht wirklich zu einem Ergebnis gelangt. Einen Versuch ist es aber allemal wert - dieser ist jedoch nur sinnvoll, wenn man wirklich konsequent darauf achtet! (Siehe Blogbeiträge zu „Bösen Zutaten“ und „Karenzzeit“) Verzichtet man über einen ausreichenden Zeitraum auf Laktose und die Beschwerden verschwinden, so kann man sich theoretisch tatsächlich den Arztbesuch sparen. Wovon beim Verdacht auf Laktoseintoleranz eher abzuraten wäre, ist der sogenannte Expositionstest in einer aggressiven Herangehensweise. Bedeutet: zum Beispiel auf leeren Magen einen Liter Milch trinken und schauen, was passiert. Dies wird manchmal sogar von Ärzten empfohlen, ist aber nicht wirklich eine gute Idee. Warum? Erstens wird der Effekt bei vorliegender Intoleranz meistens ein sehr brutaler Eingriff in den Darm und das Wohlbefinden sein und zweitens würde selbst bei Menschen mit nicht aktiver Intoleranz ein Liter Milch oft leichte Beschwerden auslösen. Testergebnis also: Wertlos!

Biopsie

  • Pro: - sehr schnell und in dem Moment auch „einfach“
  • Contra: - nur geeignet, wenn eine Magenspiegelung sowieso vorgenommen werden muss
Es kann während einer Gastroskopie (Magenspiegelung) ebenfalls auf eine vorliegende Laktoseintoleranz getestet werden. Hier wird eine Biopsie vorgenommen, also eine kleine Gewebeprobe aus dem Dünndarm entnommen. Diese wird dann mittels eines Schnelltests auf Laktasetätigkeit untersucht. Hier handelt es sich immer dann um eine schnelle und sinnvolle Testmöglichkeit, wenn eine Spiegelung aus anderen/weiteren Gründen vorgesehen ist. Eine Gastroskopie ausschließlich wegen dieses Tests ist weder als sinnvoll anzusehen, noch wird sie vermutlich von Ärzten vorgeschlagen.

Online-Labore

  • Pro: - kein Arztbesuch notwendig
  • Contra: - Durchführung und schlüssige Ergebnisse sind unsicher

Bluttests zuhause 

Mittlerweile gibt es im Internet viele Angebote von Test-Laboren, bei denen man sich Bluttests bestellt, zuhause durchführt und diese dann zur Untersuchung einschickt. Es gibt sehr wohl Zustände und Unsicherheiten, wo diese Möglichkeit nicht grundsätzlich verkehrt ist - insbesondere wenn man Ärzte hat, die sich eher querstellen oder sehr sparsam agieren. Auch die Aufklärung über die Testergebnisse ist teilweise (erschreckend aber wahr) umfassender als in so mancher Praxis vor Ort. Bei einer vermuteten Milcheiweißallergie wäre ein solcher Test zum Beispiel relativ sinnvoll. Auch dieser könnte aber natürlich von einem Arzt vor Ort vorgenommen werden. Das „ABER“ ist jedoch leider ziemlich vielfältig, besonders was eine Laktoseintoleranz betrifft:1. der Preis - Diese Tests sind teuer und werden natürlich von keiner Kasse übernommen. 2. die Durchführung - Auch hier gilt, dass (besonders in Verbindung mit Lebensmitteln) auf einiges geachtet werden muss, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Es kann aber niemand darauf achten, nur der durchführende Getestete selbst. 3. der Sinn - Viele Bluttests (Stichwort IgG/IgE Test) beziehen sich auf Allergien, dort sind die Ergebnisse dann auch relativ sicher. Was aber die Unverträglichkeiten betrifft, so werden oft nur strittige oder vermutete Rückschlüsse gezogen - das sollte einem nicht genügen.

Atemtest zuhause

Auch diese Möglichkeit wird mittlerweile angeboten, wir können aber nur davon abraten. Es ist weder sicher, dass der Test vernünftig durchgeführt wird, noch überhaupt gewährleistet, dass die Proben noch aussagekräftig ankommen. Wasserstoffpartikel bauen sich nach gewisser Zeit ab (Postversand) und auch Temperaturen haben einen entscheidenden Einfluss. Die Labore sagen dazu nichts aber es gilt eher: Finger weg, das Geld kann man sich sparen!

Bioresonanz / Auspendeln u.ä.

  • Pro: - keine
  • Contra: - alles
Ob man Heilpraktiker generell besucht, ist natürlich jedem selbst überlassen. Es ist allerdings wirklich dringend davon abzuraten, solch wichtige Befunde wie eine Laktoseintoleranz oder andere Unverträglichkeiten durch Schwingungen oder ähnliches bestimmen zu wollen. Bitte sucht einen Arzt auf, wenn ihr wirklich Gewissheit haben wollt!


Sonderfall Kinder

Alle Testmethoden sind bei Kindern bis zu einem gewissen Alter anders zu bewerten. Der Atemtest wird, je nach Arzt, erst ab einer bestimmten Altersgrenze (meist ca. ab 6 Jahren möglich) durchgeführt. Die möglichen Beschwerden und auch die korrekte Durchführung des Tests sollte man seinem Kind zumuten können, bevor man sich dafür entscheidet. Der Gentest kann natürlich jederzeit vorgenommen werden, stößt aber hier genauso an seine Grenzen wie oben beschrieben. Wichtig ist er bei Babys, die schon massive Probleme mit Muttermilch und/oder Folgemilch haben, da eben unbedingt die Alaktasie ausgeschlossen werden muss. Für den Start ist es bei kleinen Kindern sicherlich am besten, die Methode mit Ernährungstagebuch und Verzicht einzusetzen. Es ist auch wichtig, zu wissen, dass sich das System Darm bei Kindern noch sehr verändern kann - Kinder können tatsächlich mit Glück vorläufig aus einer Laktoseintoleranz „herauswachsen“, wenn sich Darm und Immunsystem vollständig entwickelt haben. Wie immer gilt aber bei Kindern ganz klar: beratet euch mit Ärzten! Kinderarzt und/ oder Gastroenterologe sollten mit einbezogen werden. Wenn man das Gefühl hat, dass sie einen nicht ernst nehmen oder sich nicht auskennen, lieber einen Spezialisten suchen. Denn die Entwicklung des Darms ist gerade bei Kindern sehr wichtig.

Das war die Übersicht zu den Möglichkeiten - wie man damit verfährt, bleibt jedem Betroffenen selbst überlassen. Wir wünschen euch gute Entscheidungen und viel Erfolg damit!


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Weitere Blogartikel:

# Die Dosierung von Laktase - Tabletten #

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